3,85 Mio. Fahrräder in 2024 verkauft
Der Fahrradbestand in Deutschland ist größer als angenommen: Der Fahrradindustrieverband ZIV korrigierte besonders Elektroradfahrradzahlen nach oben. Werkstätten melden volle Auftragsbücher; der Verkauf neuer Räder ging leicht zurück.
Die Fahrradwirtschaft zeigt sich trotz aktueller Herausforderungen widerstandsfähig. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) als Branchenverband der deutschen Fahrradindustrie hat seine Marktdaten für 2024 veröffentlicht und korrigierte den Fahrradbestand auf 89 Millionen. Die wirtschaftliche Situation der Branche bleibt weiterhin angespannt, dennoch fielen die Rückgänge der Fahrradverkäufe geringer aus als erwartet.
Elektrofahrräder bleiben stark nachgefragt
Im Jahr 2024 verkaufte der Fachhandel in Deutschland insgesamt 3,85 Millionen Fahrräder und Elektrofahrräder – 2,53 Prozent weniger als 2023. Der Anteil der Elektroräder bleibt mit 53 Prozent stabil (2,05 Mio. Elektrofahrräder, 1,8 Mio. klassische Fahrräder).
Der Branchenverband korrigierte den Bestand an Elektrofahrrädern um fast fünf Mio. Stück nach oben und gibt für 2024 einen Bestand von 15,7 Millionen an. Laut ZIV wurden die Außerbetriebnahme und Verschrottung bisher zu hoch angesetzt, die tatsächliche Lebensdauer der Elektrofahrräder sei länger als ursprünglich angenommen.
Während die Verkaufszahlen leicht zurückgehen, wächst das Geschäft der Fahrradwerkstätten deutlich: Knapp 90 Prozent der Betriebe meldeten 2024 einen Anstieg der Umsätze im Service- und Reparaturbereich.
Sportliche Fahrradtypen und Gravelbikes im Trend
In den einzelnen Modellgruppen sind besonders Gravelbikes und Rennräder beliebt. Erstmals wertet der ZIV diese separat aus. Daneben etabliert sich Bikepacking – Fahrradreisen mit Gepäck – als wichtiger touristischer Trend in ganz Europa.
Elektrische Mountainbikes behaupten mit einem Anteil von 40 Prozent den Spitzenplatz in ihrem Segment. Bei Lastenrädern zeigt sich, dass sie fast ausschließlich mit Elektromotor gekauft werden.
Preise entwickeln sich unterschiedlich
Über alle Verkaufskanäle hinweg kostete 2024 ein Fahrrad durchschnittlich 500 Euro (2023: 470 Euro) und ein Elektrorad 2.650 Euro (2023: 2.950 Euro). Rabattaktionen im Handel haben 2024 die Preise von Elektrorädern um durchschnittlich 10,1 Prozent gesenkt. Bei Fahrrädern ohne Motor stieg der Preis um 6,4 Prozent.
Der stationäre Fachhandel bleibt mit 70 Prozent Marktanteil (2023: 74 Prozent) der wichtigste Vertriebsweg. Vor allem kompetente Beratung und Service bleiben für die Kundinnen und Kunden entscheidend, so der ZIV.
Für 2025 erwartet die Branche ein angespanntes Jahr, hofft aber auf ein gutes Frühjahrsgeschäft. Ab 2026 rechnet der ZIV mit einer Verbesserung für die Fahrradwirtschaft.
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