Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsverein Dinslaken-Voerde e. V.

Falschparken auf Radwegen – wird es endlich ernst genommen?

Wir haben ein Video gepostet, in dem eine Autofahrerin, die ihr Fahrzeug auf einem Radweg abgestellt hat, einen Radfahrer beleidigt.

Das Video sorgt für Aufsehen – auch die Presse berichtete ausführlich über das Thema Falschparken.

Wir haben ein Video eines aktiven Mitglieds des ADFC Duisburg gepostet – und es stößt auf große Resonanz. Das Video auf Instagram
In dem Video sieht man einen Radfahrer, der auf dem ohnehin schwer befahrbaren, gemeinsamen Geh- und Radweg an der Karl-Jarres-Straße entlang fährt. Geparkte Autos engen den Weg erheblich ein.
Er weist eine Autofahrerin höflich darauf hin, dass sie ihr Fahrzeug auf einem Radweg abgestellt hat.

Doch anstelle von Verständnis und Rücksicht folgt eine Tirade an Beleidigungen der Falschparkerin.


„Halt’s Maul, Junge!“, „Sie können mich mal!“, „Das ist kein Radweg – das ist ein Gehweg!“ – so schallt es dem Radfahrer entgegen.

Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich um einen Geh- oder Radweg handelt – die Stelle ist zusätzlich mit einem absoluten Halteverbot versehen.
Das zeigt die völlige Uneinsichtigkeit einer Verkehrsteilnehmerin – doch eigentlich geht es uns um etwas anderes.

Worum es uns geht:

Wir fordern, dass Stadt und Polizei das Falschparken auf Radwegen als das behandeln, was es ist: eine Gefährdung des fließenden Radverkehrs – und entsprechend aktiv dagegen vorgehen.
Es sollte selbstverständlich sein, dass solche Verstöße geahndet werden – und dass ein konsequenter Kontrolldruck Autofahrende vom Falschparken abhält.
Denn es sind Radfahrende und Zufußgehende, die dadurch immer wieder gefährdet oder zum Ausweichen gezwungen werden.

Die Polizei verweist bisher auf „ruhenden Verkehr“ – und sieht das Ordnungsamt in der Verantwortung.
Für uns ist aber klar: Das ist eine Gefährdung des fließenden Verkehrs.
Mit unserem Video wollten wir auch genau darauf aufmerksam machen.

Kurz vor Veröffentlichung des Videos hatte der ADFC Duisburg ein Frühjahrsgespräch mit Oberbürgermeister Sören Link, bei dem auch das Thema parkende Autos auf Radwegen zur Sprache kam.
Wir haben die Zusage bekommen, dass wir eine Liste mit Falschparker-Hotspots einreichen können, die dann durch das Ordnungsamt im Rahmen von Schwerpunktkontrollen bearbeitet wird.

Diese Liste umfasst verschiedene Problemkategorien:

  • Radwege, die als Kurzzeitparkplätze missbraucht werden, nach dem Motto: „Nur mal kurz Hähnchen/Brötchen holen“
  • Senkrecht zur Fahrbahn angeordnete Parkplätze, bei denen Fahrzeuge so weit vorfahren, dass ihre Motorhaube den ohnehin schmalen Radweg blockiert
  • Zugeparkte Überleitungen von oder auf die Fahrbahn – oft unmarkierte Stellen, an denen Radwege enden oder beginnen. Hier ist der Spurwechsel häufig nicht möglich, weil Fahrzeuge direkt davor oder darauf parken.

Da das Video mit fast 60.000 Aufrufen auf Facebook und Instagram für unsere Verhältnisse ungewöhnlich stark verbreitet wurde, berichtete die WAZ darüber.
In einem weiteren Artikel berichtete die WAZ über die Hotspot-Liste, die wir an die Stadtverwaltung übergeben haben.
Wir konnten dabei unsere Forderung unterbringen, dass die Radwege durch konsequente Kontrollen freigehalten werden.
Zwei Tage später griff die WAZ das Thema erneut auf – mit einem Beitrag über weitere Fälle, in denen Falschparkende Radfahrende blockieren.
Ein Beispiel: Mick, der Rikscha-Touren durch Ruhrort anbietet, berichtet, dass er bei seinen Touren regelmäßig durch falsch parkende Autos behindert wird.
Insbesondere kurz vor einer Brücke blockieren Autos den Spurwechsel vom Radweg auf die Straße.
Sein Fazit: “Ich leide unter Falschparkern”, „Mittlerweile ist das echt existenziell.“
Mick schöpft nun Hoffnung, dass durch die Aktion des ADFC Duisburg endlich Aufmerksamkeit auf diese Stelle gelenkt wird.

Geht jetzt wirklich etwas voran?

Die Stadt hat erkannt, welche öffentliche Resonanz dieses Thema erzeugt hat.
In mehreren Gesprächen mit der Stadtverwaltung wurde deutlich, dass sämtliche Gesprächspartner darüber informiert waren.
Das Ordnungsamt plant Schwerpunktkontrollen im Juli – möglicherweise sogar schon im Juni.

Unsere Hoffnung ist, dass wir im Nachgang mit dem Oberbürgermeister in eine Art Evaluation gehen können.
Denn einmalige Schwerpunktkontrollen halten wir nur für bedingt tauglich.

Unser Standpunkt:
Einige Stellen müssen vorraussichtlich baulich verändert werden – nur so lässt sich das Parken auf Radwegen dauerhaft verhindern.


https://dinslaken-voerde.adfc.de/neuigkeit/falschparken-auf-radwegen-wird-es-endlich-ernst-genommen

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