Interview zur Petition für sichere Wege in den Sportpark Duisburg
Astrid Günther hat eine Petition für eine bessere Verbindung in den Sportpark Duisburg aufgesetzt. Wir unterstützen ihr Anliegen und haben im Rahmen unserer Sendung FahrRadio mit ihr gesprochen.
Ihr findet die Petition hier: Wir fordern eine sichere Radwegverbindung in den Sportpark Duisburg Wedau - Online-Petition
Bitte unterzeichnet Astrids Anliegen! Eine Teilnahme ist bis zum 11. März 2025 möglich.
Die Audioversion des Interviews könnt ihr hier hören. Alle Wortbeiträge unserer FahrRadio-Sendungen findet ihr auch jederzeit unter fahrradio.adfc-duisburg.de.
ADFC: Wir haben heute Astrid Günther zu uns eingeladen. Astrid hat eine Petition gestartet, über die wir gleich reden werden. Aber erst mal: Hallo Astrid!
Astrid Günther: Hallo.
ADFC: Schön, dass du da bist und ein bisschen was erzählen willst. Astrid, du bist eine sehr interessierte Radfahrerin, die sich auch interessiert für den Fahrradverkehr, wie ich das wahrnehme. Was ist denn deine Sicht? Wie ist denn das Radfahren in Duisburg?
Astrid: Ehrlich gesagt eine Katastrophe. Also, ich fühle mich fast überall in der Stadt unsicher. Radwege sind viel zu schmal, kaputt, liegen in der Dooring-Zone, an den Kreuzungen fühlt man sich auch nicht sicher. Also, ich fahre am liebsten im Wald, und in der Stadt fahre ich am liebsten auf den Nebenstraßen, weil es auf den Hauptstraßen einfach zu gefährlich ist. Und ich würde mir wünschen, es würde sich ändern. Und Fahrradstraßen irgendwo in den Vororten bringen auch einfach gar nichts, außer den Leuten, die dort wohnen. Wir bräuchten mehr Fahrradstraßen in der Innenstadt, die von vielen Leuten genutzt werden können.
ADFC: Und jetzt hast du eine Petition gestartet auf der Plattform OpenPetition, in der du eine sichere Verbindung in den Sportpark Duisburg forerst. Schildere uns doch mal, wie du die Situation rund um den Sportpark Duisburg wahrnimmst.
Astrid: Die Kreuzung Koloniestraße/Kruppstraße ist sehr gefährlich, weil man da zwischen den Autos hängt. Dann gibt es diese schmale Unterführung. Da ist zwar Tempo 30, aber direkt nach der Unterführung wird sie aufgehoben, und man wird direkt überholt. Man fühlt sich dort sehr unsicher. Und ich finde es paradox, dass man einen Sportpark von internationaler Bedeutung eigentlich nur mit dem Auto erreicht, weil man sich auf dem Fahrrad so unsicher fühlt.
ADFC: Ja, das kann ich nachvollziehen - zum Sport mit dem Auto ist da wohl die Devise. Wie stellst du dir vor, wie es sein könnte? Was sollte passieren?
Astrid: Idealerweise findet man eine alternative Route, so dass man eben nicht durch diese Engstelle muss. Der Sternbuschweg ist aber auch keine Alternative, weil der Radweg dort dort auch viel zu eng und viel zu gefährlich ist. Sonder man müsste gucken, dass man eine andere Strecke finden kann. Oder die einfachste und schnellste Lösung ist, das Tempo 30, das eben nur in der Unterführung gilt, weiterzuführen bis zu der Stelle, wo man auf einen richtigen Radweg wechseln kann, um zu vermeiden, dass man viel zu eng überholt wird - so dass man noch ein bisschen Ruhe hat, bis man dann auf den Radweg wechseln kann. Und dann können die Autos ja schneller fahren, denn das berührt einen dann nicht mehr, wenn man auf dem Radweg ist.
ADFC: Wobei man ja aber doch sagen muss, dass auch der Radweg Kruppstraße als beidseitiger nicht benutzungspflichtiger Radweg zumindest in meinen Augen auch eine mittlere Katastrophe ist, weil er einfach nicht den Anforderungen gerecht wird, um dann wirklich Richtung Jugendherberge und Regattabahn weiterzukommen. Oder wärest du damit schon zufrieden?
Astrid: Also an der Stelle fühle ich mich wieder wesentlich sicherer. Das ist zwar ein beidseitiger Radweg, und man muss sich auch gegenseitig ausweichen. Aber dadurch, dass noch ein bisschen Rasenfläche daneben ist, hat man noch ein bisschen Platz zum Ausweichen. Eine Katastrophe wird es nur immer dann, wenn ein Sportereignis dort ist und der Radweg auch zur Hälfte zugeparkt ist und man von daher kaum noch Platz hat. Es wird ja ein neues Verkehrskonzept für den Sportpark geplant, aber so wie ich gehört habe, bezieht sich das lediglich auf ein Parkhaus. Aber die Besucher der Sportveranstaltungen stehen jetzt schon immer im Stau, und man muss den Weg ja auch mitdenken. Wie sollen die Leute dort hinkommen? Und der einzige Weg, diese Staus zu reduzieren, ist, indem man sich nicht allein auf Autoverkehr konzentriert, sondern die Leute dazu ermutigt, mit dem Rad zu fahren und den ÖPNV zu nutzen. Und dazu braucht man halt Radwege, auf denen man sich sicher fühlt, und einen zuverlässigen ÖPNV, bei dem man sich darauf verlassen kann: Der Bus kommt auch.
ADFC: Ein großer hehrer Wunsch, den du skizziert hast. Astrid, du hast schon über 200 Unterschriften gesammelt, und wir machen das Interview nicht ganz ohne Grund: Der ADFC unterstüzt dich vollumfänglich bei deinem Wunsch. Was hast du vor mit der Petition? Sie läuft ja bis zum 11. März, bis dann kann man sie unterzeichnen. Was machst du im Anschluss damit?
Astrid: Im Anschluss werde ich die Petition beim Bezirksbürgermeister einreichen. Und ich möchte halt auch auf das Thema aufmerksam machen, dass da was getan wird, und hoffe, dass da auch wirklich was getan wird.
ADFC: Herzlichen Dank für das Interview, Astrid!
Das Interview mit Astrid führte Christian Engelking.