Die vorhandenen Fahrradstellplätze reichen häufig nicht aus und sind im schlechten Zustand. © ADFC NRW

Fehlende Fahrradparkplätze an Bahnhöfen in NRW

Düsseldorf, 26.09.2018

Der ADFC fordert großzügige Fahrradparkhäuser und ausreichend Kurzzeit-Radparkplätze an allen Bahnhöfen und appelliert an Kommunen, Verkehrsverbünde und Deutsche Bahn, das Thema Fahrradparken als Baustein der Verkehrswende endlich ernst zu nehmen.         

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Die DB hat bei der Planung des Berliner Hauptbahnhofs die Fahrradabstellanlagen komplett vergessen, Münster wartet seit Jahren auf das angekündigte zweite Fahrradparkhaus auf der Rückseite des Hauptbahnhofs. Die Geschichte des Fahrradparkens in Deutschland ist eine Horrorstory. Wer die Städte und Pendlerstrecken vom Dauerstau entlasten will, muss den Menschen attraktive Alternativen bieten! Und das bedeutet, dass ich an jedem Bahnhof mein Zubringer-Fahrrad schnell, komfortabel und sicher parken kann – dann in die Bahn steige – und danach für die letzte Meile noch zwischen Carsharing und öffentlichem Leihrad wählen kann. Das Ganze natürlich komfortabel im ÖPNV-Abo und über eine App!“

Auch in NRW nicht ausreichend Abstellanlagen für Fahrräder
"Vor allem an zentralen innerstädtischen Punkten, z.B. an den Universitäten und natürlich an den Bahnhöfen brauchen wir in hoher Zahl sichere und komfortable Fahrrad-Abstellanlagen, in guter Lage und zentral erreichbar. Unser Nachbarland hat in den vergangenen zehn Jahren bereits viele kreative Lösungen entwickelt, an denen wir uns orientieren können. In Groningen in den Niederlanden fährt man mit dem Rad direkt ins erste Untergeschoss des Bahnhofs und ist dann mit dem Aufzug in 2 Minuten am Gleis - schneller geht es kaum." sagt Daniel Wegerich, Geschäftsführer des ADFC NRW. Im Zuge der Restaurierung des Groninger Bahnhofsgebäudes entstand ein Vorplatz mit einem "Stadtbalkon" unter dem eine Parkeinrichtung für rund 4.000 Fahrräder enstanden ist (Architektur: KCAP Architects & Planners, Rotterdam - Fertigstellung 2007).

Fahrrad ist natürlicher Partner der Schiene
Während in den Niederlanden mindestens 40 Prozent der Pendler das Fahrrad als Zubringer zur Bahn benutzen, kombinieren in Deutschland nur rund fünf Prozent Fahrrad und Bahn. Gründe: Schlechte Radwege und fehlende Fahrrad-Parkplätze. An fast allen Bahnhöfen gibt es erhebliche Kapazitätsengpässe beim diebstahlsicheren Abstellen von Fahrrädern. Nur wenige Bahnhöfe verfügen über moderne Radstationen oder diebstahlsichere Fahrradabstellboxen.

Vorbild Niederlande
Was in den Niederlanden selbstverständlich ist, muss in Deutschland noch reifen: Die Weiterentwicklung von Bahnhöfen zu Mobilitäts-Hubs, in denen die Alternativen zum Privatauto – also Bahn, Carsharing und öffentliche Leihräder - eng und komfortabel miteinander verzahnt sind. Das neu errichtete Fahrradparkhaus in Utrecht beispielsweise wartet über 12.000 Stellplätzen, einer großen Leihrad-Flotte und einem Komfort auf, den man in Deutschland vergeblich sucht. Deutschlands größtes Fahrradparkhaus steht in Münster, umfasst rund 3.000 Plätze – und platzt aus allen Nähten. Der Bahnhof der Bundeshauptstadt verfügt über gar keine Dauer-Parkplätze für Fahrräder.


https://dinslaken-voerde.adfc.de/pressemitteilung/fehlende-fahrradparkplaetze-an-bahnhoefen-in-nrw

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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