Am Ende: Acht ältere Herren - 18. KW 2022
„Ei, ei, wer sitzt denn da?“ Sieben alte, nein: ältere ADFC-Herren, gelb bewestet, wie es sich gehört. Sie sitzen da und schauen auf das Treiben vor sich auf dem Markt. Welcher Markt ist es denn?
Sieht man es denn nicht, dass da schon einmal die Alten jungen Römer gesessen hatten? Die waren jedoch nicht mit Fahrrädern von Rom gekommen, schon gar nicht mit einem Sprit fressenden SUV aus der Autoschmiede VW. Ob des damals sehr wahrscheinlich außerordentlich unzulänglichen Wegenetzes wäre das sicherlich zweckmäßiger gewesen als heutzutage in der BRD. Allein, nicht einmal die Idee daran gab es. Dessen bin ich sicher! Wie reiste man denn damals von Rom in ein so weit enferntes, nördlich gelegenes Lager? Das zu phantasieren überlasse ich Dir, liebe Leserin, lieber Leser. Jedenfalls nicht mit einem Bicyclus.1)
Die Sieben und der Achte, der Bildmacher, waren nun nahe dem ehemaligen, römischen Heerlager gelandet. Die Stadt dazu heißt heute Xanten, wie du dir schon gedacht hast.
Ob des sommerlichen Wetters, der angenehmen Temperatur hatten sie sich zuvor mit 1,40 € pro Eiskugel von normaler Größe einen ziemlich überteuerten Luxus geleistet, des ungeachtet die Portion genüsslich „reingezogen“, wie der Volksmund zu sagen pflegt. Sie hatten sich das auch verdient, waren sie doch bisher nahezu 70 km mit dem Bicyclo geradelt. Mit Pausen, versteht sich.
Dem Schnellen Brüter hatten sie schon einen Besuch abgestattet, in Kalkar länger pausiert und an dem Jesidentempel etwas über die Jesiden informiert.
Wenige Kilometer weiter hatten sie noch in Marienbaum, nahe der nicht mehr als solche fungierenden Bahnstation eine Rast eingelegt, und nicht einfach so: Eine Fahrradreparatursäule war dort zu begutachten. Sie befindet sich dort an dem stark frequentierten Rad-Fernweg installiert. Inbus- und Maulschlüssel, Deckenheber, viel Werkzeug für einen von einer Panne heimgesuchten BicyclusUtens2). Selbstverständlich gehört an eine solche Stelle auch eine Luftpumpe, die hier jedoch nicht funktionierte, wie eine Überprüfung zeigte. Ja, die ganze Konstruktion, nett gemeint, machte einen vernachlässigten Eindruck. Mal hingebaut – und niemand kümmert sich darum.
Immerhin luden Tisch und Bänke zum Verweilen ein. Als nun ein alter Herr vorüber eilen wollte, nötigten wir ihn, von uns allen ein Foto zu machen. Er war sofort bereit, allerdings litt er an einem Tremor, wie sich zeigte, als er den Apparat vors Auge hielt. So wurde das Bild am Ende etwas unscharf, aber alle Teilnehmer sind erfasst.
Teilnehmer? Keine Frau dabei? Wegen der 90 km, die bei der Streckenankündigung erwähnt waren? Wer weiß. Beim Start war immerhin eine Frau dabei, NN1. Sie sagte gleich, dass sie nur bis Rees mitzufahren gedenke. Unterwegs hatten sich noch zwei weitere dazu gesellt, von denen NN2 ebenfalls nicht an der ganzen Rundfahrt teilnehmen wollte. So war es von Rees an, wie oben gesagt, eine achtköpfige Herrengruppe.
Worin unterscheidet sich eine solche von einer „gemischten“ Bicyclos nutzenden? Ansatzweise wurde darüber philosophiert, als wir am Ende der geführten Rundfahrt, an der Brückenruine in Wesel auseinander gingen bzw. radelten, nachdem man je nach Bedarf noch schnell „telefoniert“ hatte.
Da es unterwegs „keine Verzögerung im Betriebsablauf“ gab, war die Rundfahrt in Voerde-City um 17.30 Uhr nach 89,59 km zu Ende.
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