Bei SuSchewe 1) zur Schwarzen Heide 6. KW 2022
Wir haben ja Februar und Dank zunehmender Erderwärmung, „Klimawandel“ genannt, keinen Schnee, dafür jede Menge Regen bei Temperaturen, die man nicht gerade als „lind“, aber auch nicht als „eisig“ bezeichnen kann. Irgendwo dazwischen.
Weil nun die Wetterkarte nach der Tagesschau, das Radio, die WetterApp, schließlich das Seufzen Rheumageplagter und anderes mehr darauf hindeuteten, dass wir am Do. der 6. KW mit SuSchewe zu rechnen hätten, fanden sich am üblichen Startpunkt bis um 10 Uhr verständlicherweise keine hundert Personen ein, auch keine zwanzig, sondern lediglich sieben – in Ziffer: 7 – , die trotz aller Negativmeldungen willens waren, an der Rundfahrt teilzunehmen. Sie sollte über Feldhausen zum Fugplatz Schwarze Heide führen und 65 km lang sein.
Beim Start regnete es etwas. Vielleicht wäre es richtiger, von „nässendem Nebel“ zu sprechen, eine Wetterlage, die normalerweise keine Außentür-Kleidung bzw. Regenschutz erfordert. Als sich jedoch der „nässende Nebel“ zu durchnässenden Regen entwickelte, ließ der Vorfahrer, H.D., halten, so dass man sich den erforderlichen Feuchtigkeitsschutz überziehen konnte.
Wenig später erreichten wir den in der Wegplanung genannten zweiten Treffpunkt. Doch kurz zuvor kamen uns zwei gelb Bewestete entgegen, NN1 und NN2. Sie riefen uns zu, dass sie ob der Wetterlage von einer Mitfahrt doch Abstand nehmen und in ihre Heimstatt zurück fahren wollten. Auch NN3 konnte einer weiteren Teilnahme nichts abgewinnen, verabschiedete sich und fuhr ebenfalls gen Heimat. Aber unversehens gesellte sich NN 4 aus Dinslaken kommend zu uns. Dem Vorfahrer gelang es NN 5, die ebenfalls bei der Witterung zunehmende Unlust verspürte, zur weiteren Mitfahrt zu überreden. Das war sehr gut, wie sich später herausstellen sollte.
Nun zogen wir weiter, fuhren den Brömmenkamp empor, bei dem ich mit den „jungen Leuten“ wie Kästchenfahrrad Fahrenden allerdings nicht mithalten konnte.2) Auf dem Bergschlagweg nach Querung der Autobahn war das anders: nun war es mir möglich, wie auch später, die Blicke schweifen lassen, Ausschau zu halten, ob zwischen dem winterlich braunen Farnkraut, dem kahlen Gehölz nicht zufällig der Wolf herumschleichend zu sehen war. Dann gab es auch wieder Strecken, die ob der abgrundtiefen, aber mit Wasser gefüllten Schlaglöcher volle Aufmerksamkeit forderten, wollte man nicht einen Sturz riskieren. Regenlastige Wolken schienen gleichsam über Feld und Wald zu schleifen, als wir schließlich tropfnass bei der Restauration Flugplatz Schwarze Heide eintrafen. Dort fanden wir einen Unterstand, wo wir Mitgebrachtes verspeisen konnten, bis der Kneipenmensch uns eintreten ließ: wir waren ja fünfzehn Minuten vor Geschäftsöffnung angekommen. NN5 zog nun zwar nicht MonCheri aus dem Gepäck, sondern etwas Vergleichbares, Wohlmundendes und leistete damit einen Beitrag zu der trotz Wetterlage guten Stimmung in der Radlerrunde. In der Restauration konnten wir paar Pi:pel2) uns zusammen um einen Tisch setzen. Niemand bestellte eine Suppe oder gar ein Dinner – man dachte dabei an NN3 -, dagegen ließ sich keine*r das Sonderangebot entgehen: Kännchen Kaffe und ein Stück Kuchen für 5 €, Schlagsahne dazu gegen Aufpreis. In dieser überaus gemüüüütlichen Runde im warmen Raum kommunizierten wir assoziativ über private, soziologische wie politische Themen auf eine Wetterbesserung hoffend. Die stellte sich überraschenderweise später tatsächlich ein; daher auch „suschewe“, hätte ja früher kommen können.
Der Vorfahrer entschied, dass dieser Ort, Flugplatz Schwarze Heide, der TourenWendepunkt sei, wir flugs gen Heimat fahren und den Bunkern am Wegesrand keinen Besuch mehr abstatten sollten. So geschah es. Vor Bruckhausen trennte sich das Häuflein. Die einen rasten nach Dinslaken, die anderen Richtung Voerde, so dass es am Ende der infolge der Nässe eingelaufenen Rundfahrt nur schlichte 37 Kilometer waren.
- Super Scheißwetter
- Wie sich später herausstellte, hatten alle ein Kästchenrad außer mir
- Vgl. Langenscheidt Compact Dictionary German, New York 1989, S.410