Knotenpunkt

Erfahrung mit dem Knotenpunktsystem – Radeln nach Zahlen

Im Winter 2018/2019 entdeckten wir die ersten Knotenpunkte im Kreis Wesel, bis Ende März wurden es immer mehr. Ende März sollte die komplette Beschilderung fertig sein …


Im Winter 2018/2019 entdeckten wir die ersten Knotenpunkte im Kreis Wesel, bis Ende März wurden es immer mehr. Ende März sollte die komplette Beschilderung fertig sein … das bis dahin schlechte und verregnete Wetter hatte die Arbeiten aber verzögert. Nach und nach konnten wir immer mehr weitere Hinweisschilder entdecken.

Erste Radkarten mit dem Knotenpunkt System wurden auf den Markt gebracht. Je nach Maßstab mehr oder weniger brauchbar. Auch gibt es leider nicht für alle Kartenblätter zusätzliche Kartenblätter für alle angrenzenden Regionen. Daher – Augen auf beim Karten Kauf!

Bei radrevier.ruhr gibt es kostenlos eine übersichtliche Karte mit dem Knotenpunktsystem. Sie befindet sich dort unter dem Punkt „radrevier.ruhr Info-Paket„. Ansonsten, wenn ihr in die Nähe von Oberhausen kommt, im Haus Ripshorst liegen die Karten aus.

Daher beschlossen wir im August die Feierabendtouren unter das Motto „Knotenpunktsystem – Radeln nach Zahlen“ zu stellen.

Das Besondere: Die Wegweiser sind durchnummeriert. Dadurch müssen sich Radler nicht mehr nur mit Kartenmaterial und an Ortsbezeichnungen orientieren. Es reicht, sich die Nummerierungen der Knotenpunkte zu merken.

Quelle: https://www.rvr.ruhr/themen/mobilitaet/regionales-wirtschaftsfoerderungsprogramm/bauprojekt-knotenpunktsystem/

Wir stellen uns also erst einmal ortsfremd und tun so, als wären wir Touristen, die nach Dinslaken oder Voerde kommen um dort eine Tour nach dem Knotenpunktsystem zu fahren.

In Dinslaken und anderen Städten ist es für Touristen, die mit dem ÖPNV oder dem Auto anreisen einfach, denn sie finden an Bahnhöfen und/oder Marktplätzen nicht nur einen Parkplatz sondern auch einen Knotenpunkt an dem sie starten können. Nicht aber in Voerde, dort sind die ersten Knotenpunkte vom Bahnhof oder Marktplatz 2,5 – 4 Kilometer entfernt … und von dort aus nicht ausgeschildert – bemitleidenswerte Touristen – das frustriert schon am Anfang der Tour.

Also, wie aus den Niederlanden bekannt einen Zettel genommen und die Knotenpunkt Nummern in der Reihenfolge notiert wie sie abgefahren werden sollen. So weit, so gut.

Am ersten Knotenpunkt erklärten wir den Teilnehmenden der Tour den „Knotenpunkt“ mit seinen Funktionen und die Infotafel mit Karte, die an jedem Knotenpunkt zu finden ist. Ebenso wurde das Knotenpunktsystem mit Hilfe der Karten, die der Tourenleiter mitführte sowie den Infotafeln erläutert. Voller Spannung starteten die Teilnehmenden um den nächsten Knotenpunkt zu erradeln (finden).

Zwischenwegweiser wie erwartet Foto: ADFC Dinslaken-Voerde

Zwischenwegweiser gefunden Foto: ADFC Dinslaken-Voerde

Nach 400 Metern die erste Kreuzung … wohin müssen wir nun fahren? Kein Zwischenwegweiser mit einem Hinweis auf den nächsten Knotenpunkt (rechtes Bild), keine Knotenpunktnummer zu sehen. Was tun? Folgen wir einfach der Beschilderung mit rotem Richtungspfeil auf weißem Grund (linkes Bild) – die Entscheidung war in über 95% der Fälle richtig.

Weiterfahren, immer der Beschilderung „roter Richtungspfeil auf weißem Grund“ folgend, den nächsten Knotenpunkt erreicht. Auf zum nächsten Knotenpunkt, zumindest bis zur nächsten Kreuzung … kein Zwischenwegweiser, kein Richtungspfeil … Entscheidung: in diesen Fällen geradeaus fahren, sollten sich an den nächsten Kreuzungen/Einmündungen keine Hinweise finden, dann war die Entscheidung falsch. Unsere Trefferquote erhöhte sich auf 98%.

Knotenpunkt 67 fehlt Foto: ADFC Dinslaken-Voerde

Hinweistafel Foto: ADFC Dinslaken-Voerde

Nach diesem Prinzip konnten wir entspannt einen Kontenpunkt nach dem anderen abradeln. Bis wir an einen Knotenpunkt kamen, an dem alle Hinweise auf die nächsten, zu erreichenden Knotenpunkte beschildert waren, nur nicht der, zu dem wir wollten (rechtes Bild, Knotenpunkt 67 fehlt)- ein Blick auf die Hinweistafel zeigte uns aber wo entlang wir fahren mussten. Vielleicht wurde vergessen das Schild zu installieren oder es hatte Beine bekommen. Egal, weiter – ein Knotenpunkt nach dem anderen … mal selbständig geradeaus, meist aber den Richtungspfeilen folgend. Bis, ja bis wir an einen Punkt kamen an dem 3 Straßen aufeinander trafen. Geradeaus – geht hier nicht, Richtungspfeile oder Zwischenwegweiser nicht vorhanden, hier wären Touristen spätesten gescheitert.

Schild rechts, Fahrtrichtung links! Foto: ADFC Dinslaken-Voerde

Was sonst noch auffiel – Zwischenwegweiser die in die falsche Richtung zeigten, Zwischenwegweiser bei denen die Knotenpunktnummern oberhalb auf dem Kopf stehend angebracht waren und Denksportaufgaben, bei denen man nach links fahren musste, der Hinweis aber rechts angebracht war (aus Sicherheitsgründen, Bild links).

Fazit: Wenn Radelnde informiert sind, wie sie sich zu verhalten haben, dann kann eine Knotenpunkt Route möglicherweise erfolgreich abgeradelt werden.

Wir sind 2 mal gescheitert und haben dies auch von Radelnden aus anderen Gegenden vernommen. Seid also informiert und nehmt euch eine Karte mit. Für diejenigen unter euch, die mit elektronischen Hilfsmitteln unterwegs sind (Smartphone, Navigationssystem) – der Radroutenplaner NRW beherrscht das Knotenpunktsystem: Eine Route entlang der Knotenpunkte zusammenklicken, bei der Streckenbevorzugung Knotenpunktsystem auswählen und den Track (gpx) herunterladen.

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https://dinslaken-voerde.adfc.de/artikel/erfahrung-mit-dem-knotenpunktsystem-radeln-nach-zahlen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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