KW18-24 Uedem, Boxtaler Bahn
Heute war mal wieder die "andere" Rheinseite dran. Daher zog es die Truppe nach Uedem und über die Trasse der ehemaligen Boxtaler Bahn.
Vom Alter gebremst - vom Gewitter getrieben
„Wir sind durch Deutschland gefahren, vom Meer bis zum Alpenschnee …“, so haben wir einst jugendbewegt gesungen – lange vor Heino – und Fahrten unternommen wie manche von Euch wohl auch. Aber die jugendbewegte Zeit ist vor- über, das Alter bremst so manche aus, weswegen es am Do, 18 Kw., trotz des sommerlichen Wetters wohl nur fünfzehn Personen waren, die ich die 85 km zutrauten, und sich mit nach Uedem aufmachten. Uedem ist nun zugegebenermaßen nicht unbedingt „der Brüller“, wie Jugendbewegte heutzutage sagen würden, aber spitze war der Weg. Der hatte zwar nichts mit irgendwelchem Gebrüll zu tun, aber er war geradezu zauberhaft.
Die Wege in der Umgebung von Xanten würde ich nun nicht gerade mit diesem Attribut charakterisieren im Gegensatz zu der Strecke auf der Boxelter Bahntrasse. Nicht nur, dass dort der Fahrradweg von ausgezeichneter Qualität ist, er führt durch die niederrheinische Feld- und Wiesenlandschaft, durch Laubwald, deren frisches Grün die Augen erquickt. Und wer die Ohren offen hielt, hörte die Waldvöglein gar lieblich singen. Zugegeben: Am Wolfsberg oder Die Hees, wie der Hügel heißt, übrigens eine Endmoräne der Saalischen Eiszeit, war der Radweg etwas strubbelig, so dass NN1 stürzte und sich eine Schürfwunde zuzog. Nach einer einfachen Wundversorgung durch NN2 und Assistenz anderer Mitradler, musste er die Tour abbrechen und begab sich in Xanten in ärztliche Versorgung.
Auf der Trasse der Boxelter Bahn ließ sich dann, wie schon angedeutet, vortrefflich daher radeln, man konnte weit über die Landschaft den Blick schweifen lassen. NN3 hatte nun an den etwas steilen Auffahrten hoch zum Bahndamm technische Probleme an seinem Fahrgerät, die sich mit Bordmitteln nicht beheben ließen. Das Positive daran war, dass die Gruppe hin und wieder anzuhalten und zu warten hatte, hatte damit auch Muße, die nähere Umgebung in sich aufzunehmen, statt zügig durch die Gegend zu fegen.
Ohne weitere Aufenthalte erreichten wir schließlich den Wendepunkt unserer Rundfahrt, eine Bäckerei im Zentrum der Stadt Uedem, die nach Aussagen der KI. beschauliche Fachwerkhäuser haben soll. Wir fanden sie nicht, konnten sie auch nicht finden, da sie spätesten Ende des 2. Weltkriegs zerstört wurden.
Das Radlervergnügen wurde nun etwas getrübt, weil der Himmel sich verdunkelte: Gewitter und Sturzbäche am späten Nachmittag hatte die WetterApp prophezeit. So fuhren wir denn hurtig gen Heimat. Ursprünglich hatte ich noch eine Rundfahrt durch das Winnenthal –Gelände vorgesehen, doch bei der Wetterlage war das jetzt nicht angebracht. Selbst da, „wo wir immer halten“, hasteten wir vorüber und trennten uns linksrheinisch an der Brückenauffahrt eilig, ob der immer drohender aussehenden Gewitterwand.
Was kam? Zunächst nichts, so dass wohl alle trocken zuhause ankamen und ich wenige Minuten vor 18 Uhr nach 84,7 km wieder die Schrottsäule erreichte (19.30h kamen dann Blitz und Donner).
Text: PDs