Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsverein Dinslaken-Voerde e. V.

Start am Altmarkt

Start am Altmarkt © ADFC Dinslaken-Voerde

Rhinitis und Isomie 44.KW - 2022

Gedanken eines Zurückgebliebenen

Es regnet, und Regen brauchen wir. Der Rotbach, zwar zu normalen Zeiten auch nicht gerade ein reißender Strom, erinnert heute eher an ein Wadi. Doch Regen bei Fahrradfahren bereitet einem/er Pedalisten*in kein Vergnügen, eher Verdruss. Sonnenschein und Rückenwind, dazu Wege mit Strubbelgrad Null bis eins – das begeistert jede und jeden, der oder die auf einem Stahlross durch die Lande zieht. 

Wie war es nun am Donnerstag, 44.Kw.? Anders: Kühl und „fieser Wind“, wie NN meinte. Sonne – wenig, jedenfalls kein Regen. Wege? Ich weiß es nicht. Warum nicht? Ich war nur bei den ersten sieben Kilometern dabei, denn das Amt des Vorfahrers konnte ich erfreulicherweise einem anderen antragen. H.D. übernahm es. Ihm sei gedankt! Eine akute Rhinitis hatte mich heimgesucht. Was das ist? Ich hatte eine Rotznase, könnte man das auch etwas salopp nennen, was mit einer Isomie daherkam. Zu Deutsch: Habe schlecht geschlafen. Und er, H.D., war willens, an meiner Statt als Vorfahrer zu fungieren.

Die Situation, meine Befindlichkeit und „Amtsübergabe“, legte ich den, bei der Schrottsäule Versammelten dar. Die Übergabe erfolgte in Dinslaken auf dem Altmarkt, wo sich noch ein paar weitere Gelbwestige zu der Gruppe gesellten. Damit bildete die ganze Schar nach $ 27 StVO einen geschlossenen Verband mit nunmehr 18 Personen.

Da fuhren sie davon, die achtzehn, und hätten frei nach dem Volkslied „muss i denn … zu dem Städele hinaus“ singen können, „radeln wir, radeln wir, aus  : dem Städele hinaus: und du Rotznas’ bleibst hier“. Sangen sie aber nicht, zum Glück!* Es hätte schwerwiegende Konsequenzen haben können. Ich wurde nämlich einmal belehrt, dass es beim ADFC nicht üblich sei zu singen. Ja, es könnte zu einer Austrittswelle führen. Und das will ich nun doch nicht! Also in Zukunft auch kein „häbi börsdei“ oder so etwas. Allerdings muss ich zugeben, dass man radelnd nun einmal nicht so gut singen kann wie beim Wandern.

So wandte ich mich tonlos meiner derzeitigen Heimat** Voerde zu, fuhr zurück.

Um 16 Uhr meldete sich der Vorfahrer H.D. und wusste zum Glück nichts von besonderen Vorkommnissen zu berichten, denn dererlei Mitteilungen sind ja in der Regel unerfreulich. Man habe im Landschaftspark Meiderich einkehren können, teilte er mir mit und betonte bei seiner Rückmeldung das erfreulich kooperative Verhalten aller bei der Wegfindung. Wie ja per Mail mitgeteilt war, hatte eine vorherige  Überprüfung der Wege nicht stattfinden können; so etwas nennt man bekanntlich „Vortour“. Kann so eine Tour nicht durchgeführt werden, ergeben sich manchmal Schwierigkeiten, in unbekannten Orten die richtige Straße zu finden, zumal wenn der Vorfahrer auf schlecht ausgeschilderte Umleitungen stößt, den vorgeplanten Weg verlassen muss. Nach kurzem Bericht trat H.D. den Heimweg an, und der eingangs erwähnte Regen setzte ein. Schwein gehabt!

* im Blick auf den weiteren, originalen Liedtext hÄtte es noch weiterer Umdichtungen bedurft :) **Hebräer 13,14

Ergänzung zum Bericht KW44 - 2022

besten Dank für den Tourbericht. Tatsächlich hatten wir so einige unerwartete Sperrungen zu überwinden, aber das haben wir im kollektiven Verbund bestens gemeistert.
Einen kleinen Nachtrag hätte ich noch zum Thema "Besondere Vorkommnisse". Als wir in DU-Neumühl die Fiskusstr. überquert haben, ist meine Gangschaltung ausgefallen. Es ging nur noch der erste Gang. Mein Verdacht war, dass der Schaltzug an der Hinterradnabe raus gesprungen war. Später bei der Einkehr im Landschaftspark Duisburg-Meiderich stellte sich die Frage: Currywurst essen oder
Fahrrad richten? Die Currywurst hat gewonnen.
Ich bin dann nach der Pause tapfer mit geradelt, aber irgendwie sah ich wohl so aus wie ein Hamster im Laufrad. Daher bin ich auch von einigen Kollegen auf meine außergewöhnlich hohe Trittfrequenz angesprochen worden. Erster Gang eben...
In Duisburg Beeckerwerth habe ich mich dann kurz vor der Rheinquerung bei unserem Hinterherfahrer abgemeldet und bin direkt über Marxloh nach Dinslaken gefahren. War für mich ein Heimspiel, weil ich gebürtiger Marxloher bin.
Zu Hause habe ich festgestellt, dass der Schaltzug nicht raus gesprungen, sondern gerissen war. Das hätte ich mit Bordmitteln während einer Tourpause eh nicht reparieren können. Daher war die Entscheidung zugunsten der Currywurst an dieser Stelle goldrichtig. Also: alles richtig gemacht

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