Kw25-24 Halde Rheinelbe
Diesmal ist wieder eine etwas längere Fahrt an der Reihe gewesen.Das Ziel war ein Teil des hiesigen Haldengebirges, genauer gesagt die Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen. Die eBiker unter uns waren vorgewarnt, also könnte es los gehen!
In der Bergwelt der „Ruhrmetropole
Berglandschaft Ruhrgebiet – da ging es hin, und zwar zur Rheinelbe-Halde. Irgendwann „vor hundert Jahren“ war man unter der Führung des Großen Tourenleiters, Manfred Wagner, schon einmal dort gewesen, hörte ich, aber damals, so sagte mir Anni jüngst, die ich zufällig traf, hatte niemand eine elektrische Schiebehilfe. „Wir waren da auch jünger“, ergänzte sie. Also sind wir mit siebzehn Personen gefahren und hatten am Ende der Rundfahrt 87km oder ein paar mehr zurückgelegt.
Die Berge, die wir rechts und links sahen, mal mit einem Tetraeder gekrönt, mal mit einer Bramme, mal ungekrönt, sind ja entstanden, als man tief in der Erde herumbuddelte, was heute bekanntlich so nicht mehr geht. Stattdessen, so scheint es, hat man sich aufs Buddeln an der Erdoberfläche verlegt. Das Ergebnis nennt man dann „Baustelle“. Wo nun keine war, hatten „kluge“ Köpfe einer Verwaltung, so war der Eindruck, Absperrungen mit Flatterband verteilt. All dies stoppte hin und wieder unsere Radelei. Aber leidenschaftliche Radfahrer schreckt das normalerweise nicht ab, uns natürlich auch nicht. So hatten wir nicht Berge auf steilen Pfaden, die Räder schiebend zu überwinden, sondern hin und wieder waren es Gitter, Schilder und Flatterbänder, die unseren Weg, den Track, versperrten oder uns behinderten.
Gleichwohl erreichten wir die Zielhalde, hatten sie ja schon von Ferne mit dem Aufbau des Landschaftskünstlers Hermann Prigann sehen können. Bevor die Gruppe dort hinauf fuhr, konnte ich es nicht unterlassen, etwas zu diesem speziellen Haufen zu sagen, unter anderem, dass man hier eine heiße Halde habe, die 400 Grad im Inneren entwickelt. Also radelten alle, die meisten elektrisch angeschoben, hoch zum Gipfel, derweil ich am Fuße des Berges blieb, war ich doch ein paar Tage zuvor schon einmal da oben gewesen.
Von da aus ging es weiter zum Hauptbahnhof Gelsenkirchen, fürwahr kein idyllischer Ort, viel mehr ein Platz mit pulsierendem Leben.
Scharen von schwarz gedressten Polizisten, Kinder mit Rädchen, die zwischen den vielen Menschen herumradelten, die zum Teil "südländischen Aussehens“ waren, belebten den Platz, den türkische, arabische Restaurants und ein paar deutsche Geschäfte umgaben. Fahnen von Italien und Spanien ließen keinen Zweifel daran zu, dass das ganze Gewusel mit der EM zu tun hatte. Hier war die Mittagspause.
Man war sich einig, dass an diesem Ort 45 Minuten für den Verzehr von Pommes, Döner und-was-weiß-ich ausreichten. Auf ruhigen Wegen und Sträßchen bewegten wir uns zum Rhein-Herne-Kanal. Aber bevor wir dort ankamen, suchte uns eine Regenschauer heim, wie es der morgendliche Wetterbericht und die entsprechenden Apps angekündigt hatten. Das ließ die entsprechende Kleidung aus den Packtaschen zerren und anziehen, andere sprachen, „es ist gleich vorüber“. Sie hatten recht. Nach zehn Minuten war der Guss vorüber, die Sonne strahlte, und wir konnten weiterziehen.
Die Rückfahrt unterbrachen wir nur noch einmal an der Grafenmühle, um Durst zu stillen. Von da aus war es nur noch „ein Klacks“ bis Voerde, wie man so sagt, und während dieses „Klackses“ zerbröselte die Gruppe; denn man suchte auf schnellstem Weg nach Hause zu kommen; der Tag neigte sich ja dem Ende zu.
Text: PDs