KW16-24 Ausfahrt nach Bocholt
Eine nette Tour nach Bocholt soll es heute werden Ganz entspannt...
Schwein(e) gehabt
Wir hatten in der 16.Kw/24 zweimal Schwein. Nein – kein Gedanke an die armen Tierchen in den Schweinemastfabriken, von manchen als „Schweine-KZ“ bezeichnet, auch liefen uns keine grunzenden Ferkelchen über den Weg oder gar ins Vorderrad. Wir hatten einfach Schwein mit dem Wetter, denn tags darauf, also heute, Regen, tags zuvor, Regen. Bei unserer Rundfahrt, von der hier die Rede sein soll, war es trocken und mitunter schien die Sonne. Bei der Wolkenbildung konnte man von „Fotowetter“ sprechen. Kein langweiliges Blau oder depressives Grau. Kühl war es allerdings besonders für die Menschen, die kein Schleichrad fuhren, sondern elektrifiziert sich mit „Ecco“ oder „Standard“ anschieben ließen. Und dazu gehörte ich als Nachoder Hinterherfahrer. Egal: Kein Regen, dann und wann mal etwas Sonne, kurz: Schwein gehabt. Von dem zweiten „Schwein“ später.
Unser Vorfahrer Harald lenkte unsere, nach dem Lippeschloss auf 17 Personen angewachsene Schar nach Norden. Die Wege sind ja alle bekannt, sollte man meinen. Das aber dürfte ein Irrtum sein. Außerdem scheint derselbe Weg ein anderer zu sein, wenn man ihn von B nach A fährt und nicht wie sonst von A nach B. So ging es am Auesee vorüber, durch Hamminkeln, durch die weite, niederrheinische und westfälische Landschaft, die in ihrem Frühlingsgrün mit den Blüten-Farbtupfer geradezu zu einer Augenweide wurde.
Schon kamen wir an Lowick vorüber, einem Ortsteil von Bocholt, dem Wendepunkt unserer Rundfahrt. Ein paar Kilometer weiter in der Stadt meinte unser Vorfahrer, dass die einen sich dem Fahrrad-Wallfahrtsort Rose zuwenden können, die anderen mögen sich stracks zu dem Konsumtempel von Bocholt aufmachen, welcher den Namen Arkaden* trägt. Ein umfangreiches gastronomische Angebote gäbe es dort für die nun an Hunger und Durst Leidenden. Um 13.50 h möge man sich vor eben jenen Arkaden zur gemeinsamen Weiterfahrt wieder einfinden. So geschah es denn auch.
Nunmehr den Wind im Rücken ging es wieder gen Heimat. N1 verließ uns schon kurz hinter der Stadt, N2 suchte auch noch vor Ringenberg einen kürzeren Heimweg. Beiden entging daher, was sich vor dem dortigen Schloss ereignete.
An dem „Kompakträdchen“ von N3 entwich des Hinterrades Luft, was normalerweise kein Problem ist, jedenfalls nicht für N4, der bei solchen Störungen schnell und hilfsbereit zur Stelle ist. So auch hier. Mit einem kleinen, Batterie getriebenen Pümpchen hinein gepumpte Luft hielt nicht, Nagel, Dorn oder Ähnliches konnte N4 selbst bei sorgfältigster Prüfung nicht entdecken. Also musste man den Schlauch herausholen, wie das eben für einer Pannenbehebung üblich und zielführend ist. Doch selbst mit vereinten Kräften gelang es nicht, an den Schlauch des kleinen Rädchens zu kommen, die Kuststoff-Deckenheber brachen ab, es war nichts zu machen. „Ich habe Reparaturschaum,“ sprach eine; war’s N3? Da informierte man einander, was man von derartigem Schaum zu wissen meinte oder gehört hat, ohne jedoch mit persönlichen Erfahrungen aufwarten zu können.
N4 verband kurzerhand das Döschen mit dem Ventil, so dass irgendwelches Zeug in den Reifen gedrückt wurde Am Ende der Prozedur konnten N3 und wir wunderlicherweise aufsitzen und weiterfahren. Hätten man wie frau doch eben gegoogelt, dann hätte ….
So war vor Wesel jedoch wieder Ende mit der Fahrerei, der Reifen war wieder platt. Große Ratlosigkeit, bei der uns die zu uns glotzenden Rindviecher auf der nahen Weide nicht sonderlich inspirierten. An diesem Punkt kommt „Schwein zwei“ ins Spiel. Von hier aus, so sprach N5 nämlich als Ortskundiger, sei es nur ca. 1 km zum nächsten Fahrradgeschäft, und dieses, vielleicht „Schwein drei“, hatte nicht geschlossen. Vor dem Laden warteten wir dann, bis N3 von N5 begleitet ankam. Und der Werkstattmensch nahm sich sofort des Rades an.
Der Vorfahrer beendete hier sein Aufgabe, nachdem ihm allseits ob seiner guten Leitung Lob und Dank zum Ausdruck gebracht worden war. Wir trennten uns nun, waren doch die einen in Wesel beheimatet, die anderen radelten weiter gen Voerde und hatten schließlich 85 km zurückgelegt.
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*Im weiteren Sinn bezeichnet Arkade auch eine Bogenreihe, d. h. eine Abfolge mehrerer Arkaden. Dafür ist jedoch der Plural Arkaden besser geeignet oder auch der Begriff Arkaturen, der allerdings auch die Gesamtheit aller Arkaden eines Gebäudes bezeichnen kann. Der Gang, dessen Seite von einer Bogenreihe begrenzt wird, wird wiederum oft einfach als Arkade bezeichnet; genauer ist der Begriff Bogengang oder Arkadengang (Wikipedia)
Text:PDs