
KW19-25_Titelbild © ADFC Dinslaken-Voerde, hdh
KW29 Erinnerungstour zum 08. Mai 1945 35KM
Der 08. Mai 2025 ist ein geschichtsträchtiges Datum, jährt sich doch heute das Ende des 2. Weltkrieges zum 80. Mal. Das war eine gute Gelegenheit, in Voerde und Umgebung mit dem Fahrrad auf den Spuren der Geschichte zu wandeln.
Zur Rundfahrt am 8. Mai 2025
Das war eine etwas andere Rundfahrt am Donnerstag, 19. KW. Es war ja nicht irgendein Donnerstag, sondern der Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus, Ende des Krieges und wie man den Tag noch benennen will. Da haben wir als ADFC eine ganz kleine Rundfahrt mit nur etwa 32 Kilometer gemacht. Starten wir sonst um 10 Uhr in der Frühe, war es an diesem Tag zur 13. Stunde, Mittagszeit. Nach den üblichen Formalitäten wie Eintrag in die TN-Liste und Feststellen, wer als Nachfahrer die Nachzügler antreibt, machten wir uns zum Soldatenfriedhof an der Friedhofstraße mit 18 Personen auf. Es hätten allerdings mehr sein können, aber die Zeitungen hatten den Termin nicht veröffentlicht. Vielleicht war das auch gut so.
Auf dem Friedhof erfuhren die (mental) Anwesenden etwas über de Entstehung dieser Anlage, wie viele Menschen hier bestattet wurden und aus welchen Orten sie hierher überführt wurden. Manche waren jetzt das erste Mal hier, fährt man doch sonst an dem geöffneten Tor immer nur vorbei.
Die nächste Station war das ‚Denk- oder Mahnmal am Buschmannshof, zum Gedenken an das Arbeits-Außenlager der Kruppwerke in Essen. In der relativ kurzen Zeit waren hier durchschnittlich 1100 Menschen untergebracht. 200 Frauen und 132 Kleinkindern befanden sich in dem Lager, 99 Kinder starben an Unterernährung und Krankheiten. Manche der Anwesenden erinnerten sich noch der Baracken, die nach dem Krieg zum Teil zivil genutzt wurden.
Über die Dinslakener- und Rahmstraße radelten wir zunächst nach Götterswickerhamm. Dort ist von den Kriegsschäden natürlich nichts mehr zu sehen. Das Dach des Kirchturmes und des Kirchenschiffs wurden damals zerstört. Anders Schloss Mehrum, das durch Artilleriebeschuss derart beschädigt wurde, dass man die Reste abgerissen hat.
In Ork, wo ein Kreuz an dem Ort steht, an dem die Alliierten den Rhein überquert hatten, hörten wir über die Rufnummer 02851 97999910 Näheres zu diesem Ereignis.
An dem Aluminiumwerk TRIMET vorbei radelten wir am Kanalufer nach Friedrichsfeld. Den Einmannbunker an der Schleuse erwähnte ich nur. Der „Franzosenfriedhof“ an der Alten Hünxer Straße war die letzte Station der „Gedächtnis-Rundfahrt“. Dieser Friedhof wurde schon für die Toten von 1870/71 angelegt, bei und nach dem 1. Weltkrieg erweitert, so dass dort Menschen aus Belgien, Frankreich, Serbien und weiteren Ländern bestattet wurden. Auch die Kinder von Buschmannshof (s.o.) wurden hier beerdigt, wie auf einigen Steinen zu lesen war.
Die Rundfahrt endete damit, dass die meisten TN sich in die Menschenkette einreihten, die um 17 Uhr von dem Soldatenfriedhof bis zum Denkmal Buschmannshof reichte.
Text: pds
Bilder: ab, hdh