Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsverein Dinslaken-Voerde e. V.

Kw20-24_Oestrich_01

Kw20-24_Oestrich_01 © ADFC Dinslaken-Voerde, pds

KW20-24 Östrich

Eigentlich sollte es heute ein gutes Stück ins westfälische Land gehen. Aber der unsicheren Wetterlage sei es geschuldet, dass unser Vorfahrer den "Plan B" aus dem Ärmel gezogen hat. Sicher ist sicher.

Blitz und Donner? 1)KW20/24

Die Wetterlage? – Was machst Du? – Ja, da gibt es eine WetterApp. Was sagte sie für Do., Kw 20? Blitz und Donner, Regengüsse, Sintflut ab 14 Uhr. Und wenn ein Handy das sagt, noch dazu eine spezielle App, dann muss das stimmen. Keine Frage!

Viele Fahrwillige haben die App angeklickt und dreizehn Furchtlose, Wasserdichte oder „Kaltduscher“2) sammelten sich vor dem Rathaus Voerde bei der Schrottsäule. Sie waren damit einverstanden, dass Plan B - 55km nach Östrich – zur Anwendung kommen sollte. Zum Glück für mich, waren doch mein S-Rad3) immer noch zur Reparatur und von meinem E-Rad der Akku geklaut, so dass mir somit nur ein schwer gängiges E-Rad ohne Anschub zur Verfügung stand. Doch alle waren willens, hinter mir Antriebslosen ohne Murren herzufahren. Also starteten wir wie immer um 10 Uhr. Am Witten Huss gesellten sich später noch weitere sechs Gesellinnen wie Gesellen dazu.

Vor der Weiterfahrt kredenzte NN1 noch einen Fahrazotti anlässlich seines, ein paar Tage zurückliegenden Wiegenfestes. Bei späteren Stopps gab es freundlicherweise noch „weitere Runden“.

Die nächsten Kilometer Weg zu beschreiben erspare ich mir, denn sie dürften so bekannt sein, wie für einen Lufthansa-Pilot die Startbahn vom Flughafen Düsseldorf-Lohausen. Erwähnt sei die Zehnminuten- oder Bananenpause an der Giftmüllkippe, weil wir dort – richtig – „immer halten“, und es gab, wie erwähnt noch einen Fahrazotti.

Munter ging es nun vorbei an der Schwarzdrossel, durch Gahlen am Kanal entlang Richtung Östrich, dem vorgesehenen Wendepunkt. Das war ein lauschiger Radweg. Unter Schatten spendenden Laubbäumen fuhren wir nach Osten. Ob die Himmelsrichtung Osten etwas mit Östrich zu tun hat, mögen andere herausfinden.

Um es gleich mitzuteilen: Wir kamen nicht weit. Nicht weil ich die muntere Schar aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit auf ein landwirtschaftliches Anwesen führte und wir umkehren mussten, sie etwa unwillig wurde, sondern weil auf einmal der Weg versperrt war. „Das gilt nicht für Radfahrer,“ glaubte ich aufgrund vieler Erfahrungen mit Wegsperren. NN2 umfuhr das Gitter und fand heraus, dass ein Durch– und Weiterkommen in der Tat nicht möglich war. Ende, nix Östrich! „Also,“ sprach ich, „lasset uns umkehren und auf der Bahntrasse von Schermbeck nach Wesel fahren. Auf dem Weg kommen wir an einer Forellenstation, dem Naroda Forellenzentrum vorbei, wo die Damen sicherlich eine Toilette aufsuchen können.“ „Forellen? – da machen wir Halt, kaufen Forellen!“ riefen bei dem Stichwort viele aus der Runde. Man/frau wendete abermals um, es ging zurück.

Aber da war doch vorher noch das Wassertretbecken? Ja, das steuerte ich für eine längere Pause an. Tische und Bänke unter den Bäumen forderten geradezu zum Verweilen auf. Mitgebrachtes wurde verteilt und verzehrt, denn Einkehr war von vornherein nicht geplant gewesen, Selbstversorgung war zunächst angesagt. Einige kamen nicht umhin, Störchen gleich im Wasserbecken umher zu schreiten. Verlief das alles geräuschlos? Keineswegs, man kommunizierte so, dass von dem Gezwitscher der Vögelchen in den Bäumen nichts zu hören gewesen wäre, so sie denn zwitscherten.

Am Forellenzentrum, was natürlich kein Treffpunkt für Forellen, sondern Verkauf für Forelliges beeutete, angekommen, unterbrachen wir die Fahrt aufs neue. Mann wie Frau stürmten in den kleinen Verkaufsraum, um ein Brötchen mit Forelle oder eine solche wohl tot aber ganz für zuhause mitzunehmen. Dadurch wurde die Pause etwas länger, als ursprünglich vorgesehen. Aber „wir sind ja nicht auf der Flucht“, pflegt man ja in solchen Momenten zu sagen. Doch ein platter Reifen verzögerte die Abfahrt abermals. Irgend jemand hatte ein elektrisches Pümpchen, das sogar für Autoreifen geeignet sein soll, mit der der Reifen aufgeblasen werden musste. Es schien zu funktionieren, der Reifen füllte sich mit Luft, doch Loch ist nun mal Loch, und ein paar hundert Meter weiter war „Schluss mit Lustig“.

Wie heißt das? Viele Köche verderben was? Möglicherweise das Küchenmädchen. Hier mischten nun viele Rad-Sachverständige mit, und irgendwann war die Ursache, ein Glassplitter, schließlich gefunden, das Loch verkleistert, Luft rein, es konnte weiter gehen. Angemerkt sei, dass von dem angekündigten Unwetter nichts zu sehen und erst recht nichts zu spüren war.

In Drevenack war dann der letzte Stopp. Ich entschied wegen meines antriebslosen und damit etwas behäbigen Fahrgerätes von hier aus den kürzeren Weg nach Voerde zu nehmen. Die einen folgten mir weiter, die anderen wandten sich Wesel, ihrer Heimat zu. So schrumpfte die Gruppe immer mehr, und nach ca. 58 km stand ich mit einigen wenigen wieder am Ausgangspunkt der Rundfahrt, an der Schrottsäule. Und immer noch kein Blitz und Donner!

Text: PDS, Foto: NN

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1) O heiliger Sankt Florian,/verschon' mein Haus,/zünd' and're an!

2) Warmduscher = Weicheier, Kaltduscher = ??? 3) Schleichrad

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