Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsverein Dinslaken-Voerde e. V.

Niederrheinische Raderlebniswoche

Niederrheinische Raderlebniswoche © PDs

Niederrheinische Raderlebniswoche 08. – 15.08.2021

Unter dem Motto „Stadt-Land-Fluss“ beteiligen sich 63 Orte zwischen Rhein und Maas mit insge- samt 94 verschiedenen Routentipps an der Raderlebniswoche

Ein „Erlebnis“ ist ein Ereignis im individuellen Leben eines Menschen, das sich vom Alltag des Erlebenden so sehr unterscheidet, dass es ihm lange im Ge- dächtnis bleibt...“ Uff. Wenn Wikipedia das sagt, muss es ja stimmen. G.Schulz spricht sogar von „Erlebnisanbietern“ und „-nachfragern“ (G.Schulz, „Die Erleb- nisgesellschaft“, S.421f). Sogar „Einrichtung“ kann man „hautnah erleben“, wie ein Möbelgeschäft verspricht.

Hier also bietet die Niederrhein Tourismus GmbH Raderlebnis an, eine Woche lang, auf den Niederrhein beschränkt, und nicht nur eins, sondern vierundneun- zig. Und Heinz-Dieter, designierter Vorfahrer, war dann der „Erlebnisnachfrager“ für uns sechzehn Hinterher-Fahrer. Ihm sei Dank, dass er ein „Ereignis“ organi- sierte, das vielleicht „lange im Gedächtnis“ bleiben wird. Aus den vielen Angebo- ten fischte er eins heraus: Erlebnistour über Xanten, Rees und Wesel. „Das ma- lerische Wechselspiel zwischen Land und Fluss verleiht diesem Raum seinen be- sonderen Reiz“ (Text: irgendwo aufgegriffen). Dazu erhellte strahlender Son- nenschein Wiesen, auf denen sich schon zahlreiche Störche versammelt hatten, um alsbald gemeinsam in den Süden zu fliegen, von einzelnen abgesehen, die wohl hier überwintern werden.

Genug der Vorrede, ich komme zur Rundfahrt, deren Wendepunkt Rees war. Wie üblich, versammelten sich einige bei der Schrottsäule vor dem Rathaus in Voerde. Von da aus sausten wir überaus zügig zu den vom Krieg übrig gebliebe- nen Resten der einstigen Eisenbahnbrücke bei Wesel, so dass ich mit meinem Schleich- und Simpelrad kaum mithalten konnte. Mich, wie ein kurzbeiniger Kö- ter hechelnd, sehend, sprach der Vorfahrer an, ich solle mit an der Spitze fah- ren, so dass ich nicht ob des Zieharmonika-Effektes immer wieder Spitzentempo schaffen müsse. So geschah es.

Können wir bei feuchter und kühler Witterung nahezu jeden Feld-, Wald- und Wiesenweg für uns beanspruchen, stehen die Wege dann meistens in ganzer Breite zur Verfügung, mussten wir uns an diesem Donnerstag räumlich begren- zen. Nicht Legionen (4000 Mann), sondern Kohorten kamen, Weiblein wie Männlein, munter und flott daher radelnd, auf dem Weg nach Xanten zu dem Römerlager ent- gegen. Immer wieder brüllte dann jemand von unserem Haufen warnend: „Gegen!“. Um es gleich zu sagen, die Massen, der uns Begegnen- den wurden nicht weniger, auch als wir schon die Xantener Nordsee mit ihren 110 ha hinter uns gelassen hatten. Es war eben eine von der Nie- derrhein Tourismus GmbH propagierte

„Erlebniswoche“, und die Menschen wollten offenbar etwas anderes erleben als Möbelkauf oder „Tatort“, was man zudem als „Sekundärerlebnis“ einstuft. Nein, Radfahren, ob mit oder ohne Kästchen, sollte sich in der Erlebnisqualität eben vom „Alltagserleben“ unterscheiden.

Zunächst steuerte der Vorfahrer also Xanten an. Dort galt es ein Stichwort zu finden, mit dem man, so man noch in Rees oder Wesel ein weiteres für diese „Erlebnistour“ findet, an einer Verlosung teilnehmen könne, wie der Vorfahrer allen mitteilte. Obgleich es ein Donnerstag war, flanierten auch hier Massen auf dem Marktplatz von Xanten umher. Und Findige unserer Schar fanden alsbald das Stichwort. Da ich schon Besitzer eines (S-)Fahrrades bin, bei Verlosungen immer leer ausgehe, notierte ich mir dieses nicht.

Auf Wegen, deren Beschreibung ich oben schon zitiert habe, ging es denn zur Brücke, auf der wir den Rhein querten. Rechtsrheinisch angekommen, gab es einen kurzen Stopp. NN sei bei der für Fahrradfahrer etwas schwierigen Auffahrt gestürzt, hieß es, zum Glück ohne Schaden zu nehmen.

In Rees ließ uns der Vorfahrer genug Zeit zum Pausieren: 45 Minuten. Auch hier immer noch Heerscharen von Radfahrern und ein paar lärmende Asphaltfurzer (Motorradfahrer), die die hochsommerliche Idylle zu stören verstanden.

Die nun noch vor uns liegenden Wege waren den meisten von früheren „Erlebnistouren“ ebenfalls nahezu vertraut. In Bislich gibt es bekanntlich auf dem Deich einen Haltepunkt, der immer angesteuert wird, wenn die Fahrt hier entlang führt. Durch unser Geschwätz und Blödeleien gelang es uns, die dort Sitzenden zu vertreiben, genauer: Wir veranlassten sie, den Platz zu räumen.

Bei dem wenig später körperlicher Funktionen wegen erforderlichen Halt im Walde, rasten zwei der Gruppe davon. Über die restliche Strecke ist nichts zu berichten. Auch sie war bekannt. Der Vorfahrer

beauftragte mich gegen Ende der Rundfahrt, wie ich es einst bei einer Schulung zum „Tourenleiter“ gelernt hat- te, die (restliche) Gruppe zum Ausgangspunkt der Tour, an der Schrottsäule, zu führen. Nach 85 km war die Rundfahrt abge- schlossen.

alle Themen anzeigen

Verwandte Themen

KW17-25_Titelbild

KW17-25 Tiger and Turtle 80KM AUSGEFALLEN

Es sollte heute eine schöne Tour in den Süden geben, nämlich zum Rheinpark in Duinsburg-Wanheimerort. Aber leider hat es…

KW39-24 Titelbild02

St. Antony-Hütte in Oberhausen 48Km

Auf dem heutigen Tourenplan stand ein Besuch des ältesten Eisenwerkes im Ruhrgebiet, Die St. Antony-Hütte in…

KW50-24 KHM02 Weihnachtsmarkt in Moers

KW50-24 Weihnachtsmarkt in Moers 60Km

Die dritte Etappe unserer Weihnachtsmarkt-Rallye führte uns heute nach Moers. Unser Tourenguide Heinz-Dieter hat sich…

KW46-24 Titelbild

KW46-24 Grünkohlessen bei Vennekenhof, 78Km

Der Herbst und das Grünkohlessen sind zwei Dinge, die wohl untrennbar miteinander verbunden sind. Darum haben wir uns…

KW12-25_Titelbild

KW12-25 Frühlingserwachen in Xanten 70KM

Heute hatten wir mal das große Los gezogen, zumindest, was das Wetter anbelangte. Ein freundliches Morgenlüftchen und ab…

Die Gruppe kommt am Naturforum Bislicher Insel an

KW23 2023 - Xanten. Ihr ollen Römer könnt einpacken, denn die Gelbwesten kommen!

Heute zog es uns nach Xanten, direkt zur Fronleichnamskirmes in der Innenstadt. Hier steppte der Bär!

Tourenbericht

Regen und „die halbe Miete“ - 34.KW 2021

Die morgendliche Frage ist donnerstags immer, wie wird’s Wetter. Die Wetter-App ist nicht so ganz zuverlässig, der Hahn…

Titelbild

KW12-24 Biohof Frohnenbruch Kamp Lintfort 76Km

Heute stand der Besuch des Biolandhof Frohnenbruch aufdem Programm. Etwas einkaufen, etwas vertilgen und dabei den…

Gruppenbild mit Damen nach der Pause

Scheibenwischer und Regenhose 37.KW - 2022

Was macht man, wenn es plötzlich regnet, was ja in diese Sommer nicht allzu oft der Fall gewesen ist? Als Radfahrer,…

https://dinslaken-voerde.adfc.de/artikel/niederrheinische-raderlebniswoche-32w2021

Bleiben Sie in Kontakt