Grünkohlessen bei Vennekenhof, 78Km
Der Herbst und das Grünkohlessen sind zwei Dinge, die wohl untrennbar miteinander verbunden sind. Darum haben wir uns wieder einmal zu dieser Zeit auf die Socken gemacht, um im Vennekenhof zünftig zulangen zu können. Mahlzeit!
Eigentlich fing der Tag recht wohlwollend an, was das Wetter anging. Kurz vor 10 Uhr in Voerde, blauer Himmel und eine Temperatur von deutlich unter 10°C. So nach und nach fand sich eine ansehnliche Gruppe zusammen, die sich dann auch halbwegs pünktlich auf den Weg nach Wesel machte. Allerdings nicht ohne feststellen zu müssen, dass sich der Himmel wieder bezog und den ganzen Tag auch bewölkt war.
Schnell waren wir am Lippeschlösschen angekommen, wo bereits sechs weitere Mitfahrer auf uns warteten. Rasch ging es jedoch weiter über Fusternberg zum alten Wasserwerk. Dort war der nächste Treffpunkt, an dem wir noch einen weiteren Teilnehmer begrüßen durften. Nach allgemeiner Begrüßung und Eintragung in die Teilnehmerliste erklärte unser heutiger Vorfahrer Herinz-Dieter einige Stichpunkte zur Vergangenheit dieses Wasserwerkes. Danach zogen wir als 17er Gruppe los, und zwar in nordöstlicher Richtung durch Wittenberg nach Brünen. Nach 22 Kilometern wurde am dortigen Friedhof die erste Pause ausgerufen. Nach knapp 20 Minuten wurden die Kniftendosen wieder eingepackt und weiter ging es im großen Bogen um Marienthal herum und dann nach Norden am Venn vorbei.
Bald darauf erfolgte ein Schwenk nach Osten, bis wir dann nach dreieinhalb Stunden und 43 Kilometern Radelei am Vennekenhof nördlich von Raesfeld eintrafen. Da unsere Gruppe bereits von unterwegs avisiert worden war, erwarteten uns bereits reservierte Tische und aufmerksame Servicekräfte. Ruckzuck gingen die Bestellungen an die Küche und ebenso geschwind kamen die Damen mit den Tellern des dampfenden Grünkohls aus der Küche raus. Es schien allen geschmeckt zu haben, denn soweit ich sehen konnte, waren alle Teller schön geleert. Das hatte jedoch keinen Einfluss auf das Wetter…
Als die Stunde Mittagspause sich den Ende zuneigte, fiel es uns allen ein wenig schwer, sich wieder aufzuraffen. Aber es musste ja sein, wir wollten ja auch wieder nach Hause.
Also haben wir uns wieder auf die Sättel geschwungen und sind zunächst einmal südwärts durch Raesfeld in Richtung Schermbeck gefahren. Linkerhand war der Kirchturm von Erle zu sehen. Die dort ansässige Kornbrennerei Böckenhoff müssten eigentlich auch mal wieder besuchen, um dort "Feuerwasser" zu kaufen. Aber dafür war heute keine Zeit.
Nach 56 Kilometern trafen wir in Schermbeck ein. Wie gewohnt, wurde am Ufer des oberen Mühlenteichs ein viertelstündiges Päuschen eingelegt. Frisch erholt starteten wir dann zur letzten Etappe.
Aber nach 100 Metern wurde der Ruf laut: " Ich hab 'nen Platten!" Das Vorderrad eines Mitfahrers zeigte einen akuten Luftmangel. Aber dank des hervorragenden technischen Personals und eines Reserve-Schlauches war der Schaden nach 20 Minuten aus der Welt. Leider war die Lichtanlage am betroffenen Velo nicht mehr in Gang zu kriegen, so dass wir dieses lichtlose Fahrrad in unsere Mitte nahmen. Dadurch wurde es sozusagen von der beleuchteten Herde geschützt, denn immerhin neigte sich der Tag dem Ende zu.
Alsdann fuhren wir weiter südwärts über die Lippe und dem Wesel-Datteln-Kanal, ließen Gahlen links liegen und näherten uns der Sonderabfalldeponie Hünxe-Schermbeck. Hier wurde jedoch nicht angehalten, "weil wir immer hier halten", wir sind hier einfach durchgerauscht. Es folgte ein beträchtliches Stück durch das Torfvenn und dem NSG Hünxer Bachtal, bis wir nach knapp 70 Kilometern und einsetzender Dunkelheit am Witte Hus ankamen. Dort wurde die heutige Fahrt offiziell beendet und die ersten Teilnehmer machten sich von hier aus auf ihren jeweiligen Heimweg. Der Rest der Gruppe radelte dann über Bruckhausen nördlich am Tenderingssee vorbei und erreichte kurze Zeit Später wieder Voerde.
Vielen Dank für diese Fahrt an unseren Vorfahrer Heinz-Dieter. Die Strecke war schön zu fahren und die Organisation mit unserer Einkehr passte "wie Deckel auf Pott"!
Viele Grüße vom heimischen Schreibtisch
Wolfgang
Text und Bilder: wb