Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsverein Dinslaken-Voerde e. V.

Tourenbericht 35. KW 2021

Hünxe - Schwarzes Wasser - Flüren © PDs

Alles bekannt? - 35.KW 2021

Was gibt’s Neues, fragt man schon mal. Und in der Regel ist es gut, wenn man antworten kann „nichts“.

Denn Neues ist ja nicht immer so ganz erfreulich. „A hat ihr Auto platt gefahren“, „B ist verstorben“, „C hat ihren Mann rausge- schmissen ..“. Letzteres wäre immerhin „was Neues“. Von dieser, unserer Rad- rundfahrt in der 35. Woche gibt es, um es gleich zu sagen, nichts Neues zu be- richten. Hier kannst Du also beruhigt aufhören zu lesen, Dich gescheiteren Din- gen zuwenden.

Doch des Brauches wegen, erzähle ich gleichwohl etwas über das Türken mit schlappen 65 km. Die Gruppe, die mir zu folgen gewillt war, bestand am Schüt- zenhaus Heidelust aus zwölf Personen. Bei Krudenburg gesellte sich noch eine weitere hinzu. Das sei der Vollständigkeit erwähnt, interessiert vielleicht nicht einmal einen Statistiker. Dass sich unter ihnen nun vier Schleichradfahrer be- fanden, sei als ergänzend angemerkt. Aber auch diese Mitteilung beansprucht so viel Aufmerksamkeit, wie der viel zitierte Sack Reis in Shanghai, der be- kanntlich umgefallen ist. Komme ich zum „Tourenbericht“:

Munter, Kommunikation pflegend, verließen wir radelnd den Voerder Marktplatz, wohl wissend dass dieser Ort für „Radfahrer tabu“ ist, wie es einmal wortgewal- tig in der Zeitung verkündet wurde. Alsbald ging es durch Laubwald auf dem Bruckhausener Weg zu den Testerbergen. Diesen Weg zu beschreiben erübrigt sich. Für beinahe jede Do-Tour östlicher oder nördlicher Richtung ist das so et- was wie die Startbahn eines Airports. Am Rande der Testerberge teilt sich der Testerweg. Wir fuhren ein kleines Stück nach Westen bis zum Baumschulenweg. Und dann kommt ein Bergauf-Weg von 45m üNN auf 65m üNN, - das ist noch unterhalb der Baumgrenze - eine Steigung, die zu fahren war. Für S-Radfahrer* innen ist das ohne weiteres zu bewältigen, erst recht für K-Räder1), sofern die Elektronik funktioniert. Diese verließ NN1, so dass die Steigung eine grenzwerti- ge Quälerei wurde. Warum nun die Ansammlung von Häuschen, die wir wenige hundert Meter weiter durchfuhren, von einigen „Klein Moskau“ genannt wird, habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können. Dort führte dann der Weg über die Autobahn A3.

Drängelgitter erschweren immer noch das Befahren der Brücke, die dem Rad- und Fußverkehr dienen soll. Mein Antrag an die Gemeinde Hünxe, diese Hinder- nisse zu beseitigen, blieb bisher unbeantwortet.

Nach einer rasanten Bergabfahrt ging es über Kanal- und Lippebrücke „nach“ Edeka, wo nach 15 km die erste 12-Minuten-Pause angesetzt war. Lange vor Ablauf dieser kleinen Weile, standen alle wieder abfahrbereit an ihren Fahrzeu- gen. Durch die Felder, die schon abgeerntet waren oder auf denen noch über- mannshohe Maispflanzen wuchsen, ging es von sommerlicher Wärme umweht durch die weite Landschaft, in der verstreut Gehöfte liegen. Nach Querung der nach Nor- den verlaufende B 473 waren wir bald am Schwarzen Was- ser in der Flürener Heide, ei- nem Ort, der uns zu einer län- geren Pause geradezu einlud. Hier habe man einstmals ba- den können, wusste NN2 zu berichten. Ich selbst war als Knäblein im Rahmen eines Wandertages auch schon „vor 100 Jahren", hier gewesen, später einige Male auch mit den ADFC-Donnerstags-Fahrer*innen.

Getier konnte man auf dem Wasser, das von Blattwerk irgendwelcher Wasser- pflanzen bedeckt ein grüner Teppich zu sein schien, nicht entdecken. Zwergtau- cher gäbe es hier, informierte ein Schild. Sie hatten, so zeigte der Blick über das stille Gewässer, es offensichtlich alle vorgezogen, abzutauchen, blieben jedenfalls unsichtbar für uns. Emsig daher eilende Ameisen zogen dagegen die Aufmerk- samkeit auf sich, regten an, über ihre Arbeitsziele und Organisation einmal nach- denken. Ein kleines Eidechschen huschte über den Sand, von der Sonne hinrei- chend erwärmt, um sich in Deckung zu begeben. Anderes Getier ließ sich nicht blicken, weder Häschen, noch eine wilde Sau oder gar ein Hirsch. Wäre ja etwas für das Handy-Foto gewesen: „Hirsch am Schwarzen Wasser“. Es kam immerhin ein Hund daher, „ein schöönes Tier“, wie jemand sagte, wurde von einer noch schöööneren Frau Gassi geführt. Schließlich brachen wir, wieder vor der angesag- ten Frist, auf und setzten zunächst die Fahrt durch Kiefernwald auf sandigem Grunde fort, radelten dann, wo einst Kartoffeln und Getreide wuchsen, auf Wegen zwischen Baggerlöchern an dem Demeter-Hof von Clostermann vorüber und ge- langten zum Haus Constanze, einst eine Restauration, jetzt ob der finsteren Er- eignisse in der Vergangenheit verriegelt und verrammelt.

Bei Kilometer 47,6 hatten wir die Rheinaue erreicht und ein Lokal mit Linden da- vor, so dass man an das Lied „kein schöner Land“ erinnert wurde, heißt es doch da: „...wo wir uns finden, wohl Linden zur Abendzeit“. Nun, so spät war es nicht und uns finden? Egal. Wir ließen uns daselbst zu einer erholsamen Pause nieder. Es gab sogar Kuchen, der allerdings schon etwas betagt zu sein schien, wohinge- gen zum Kaffe nichts Nachteiliges zu bemerken war. Während sich die einen mit diesem, andere sich mit anderem stärkten, berichtete NN3 in ihrer Erinnerung kramend, dass sie einst, das heißt vor Urzeiten, eben hier zum Tanz in den Mai, das Tanzbein geschwungen habe. Nach 45 Minuten ging es weiter durch die Lippeaue Richtung Heimat, woselbst ich mit einem Rest der Gruppe die Rundfahrt nach 64,6 km beendete. Es gäbe, das sei angemerkt, noch einiges mehr zu be- richten, wie etwa über meine Verabschiedungen, über die zu spotten NN4 nicht unterlassen konnte. Des Lesers, der Leserin Geduld will ich jedoch nicht über- strapazieren. Ende.

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